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Öffentlichkeitsarbeit, Presse

Welttag gegen das Ertrinken am 25. Juli: DLRG mahnt zur Vorsicht und fordert mehr Engagement in der Präventionsarbeit

Veröffentlicht: 24.07.2024
Autor: Martin Holzhause
Quelle: Bundesverband
Foto: WHO

Bad Nenndorf. Jedes Jahr ertrinken weltweit fast eine Viertelmillion Menschen. Der von den Vereinten Nationen eingeführte Welttag der Prävention gegen das Ertrinken (World Drowning Prevention Day) erinnert am 25. Juli an diese Opfer und mahnt größere Anstrengungen der Staaten im Kampf gegen den nassen Tod an. Auch bei uns in Deutschland gibt es noch viele Möglichkeiten, die Zahl der Todesfälle im Wasser zu senken, findet die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Ute Vogt: „Jeder kann ertrinken, niemand sollte. Dieser Slogan der Weltgesundheitsorganisation sollte maßgeblich für unser aller Handeln sein.“

Angesichts dessen appelliert die DLRG erneut an alle Badegäste und Wassersportler, am, im und auf dem Wasser vorsichtig zu sein. Allein im vergangenen Jahr kamen hierzulande mindestens 378 Personen in den Gewässern ums Leben, die meisten von ihnen in Flüssen und Seen. Vor allem in den Freigewässern im Binnenland bestehen Gefahren, die oft nicht bekannt sind oder falsch eingeschätzt werden – etwa Strömungen, kühle Wassertemperaturen oder Boots- und Schiffsverkehr. Die Wasserretter der DLRG raten dazu, bewachte Badestellen aufzusuchen. Dort können Rettungsschwimmer im Notfall direkt eingreifen.

Baderegeln beachten

„Kühlt euch vor dem Baden ab und springt nicht direkt ins Wasser. Das mag für viele unbedeutend klingen, rettet aber Leben“, sagt Ute Vogt. In diesem Jahr habe es wieder Badeunfälle gegeben, bei denen Personen nach dem Sprung ins kühle Nass lebensbedrohliche Herz-Kreislaufprobleme bekamen oder direkt ohnmächtig wurden und untergingen. Auch für das Einhalten der weiteren Baderegeln wirbt die DLRG Präsidentin: „Bitte macht euch mit diesen einfachen Verhaltensregeln vertraut und beachtet sie jedes Mal am Badestrand.“ Außerdem sind Alkohol, Cannabis und andere Drogen tabu. Diese führen beispielsweise dazu, Situationen falsch einzuschätzen, beeinflussen die Reaktionsfähigkeit negativ und befördern leichtsinniges Verhalten.

Wassersporttreibenden wie Paddlern und Kitesurfern rät die DLRG zum Tragen einer Schwimmweste. Diese unterstützt mit ihrem Auftrieb beim Schwimmen und sorgt dafür, dass der Sportler an der Wasseroberfläche bleibt. Auch gute Schwimmer sind nicht davor gefeit, nach einem Sturz Kreislaufprobleme zu bekommen und sollten sich deshalb schützen. „Im vergangenen Jahr verloren etwa 20 Personen bei diesen Wassersportaktivitäten ihr Leben. Das Tragen einer Weste hätte die meisten der Todesfälle sicher verhindert“, so Vogt.

Schwimmen lernen ist die beste Prävention

Besonders gefährdet sind unsichere Schwimmer und Nichtschwimmer. Deshalb setzt sich die DLRG dafür ein, dass möglichst viele Menschen zu sicheren Schwimmern ausgebildet werden und zumindest das Schwimmabzeichen Bronze ablegen. So nahmen die ehrenamtlichen Ausbilderinnen und Ausbilder in den örtlichen Vereinen des Verbandes allein im vergangenen Jahr rund 95.000 Schwimmabzeichen ab – getreu einem Leitspruch des Verbandes: „Sicher schwimmen zu können ist der beste Schutz gegen das Ertrinken.“

Aus Sicht der DLRG ist eine fundierte Schwimmausbildung ein wichtiger Baustein in dem Vorhaben, die Zahl der Ertrinkungsunfälle zu verringern. Dafür brauche es neben weiteren freiwillig Engagierten aber auch eine bessere Bäderinfrastruktur, mehr Personal in den Schwimmbädern und mehr qualifizierte Lehrkräfte für den Schwimmunterricht in den Schulen. Insbesondere die Sanierung der bestehenden Schwimmbadlandschaft sowie der Neubau von Bädern in Gegenden, wo Bedarf besteht, müssen auf allen politischen Ebenen eine höhere Priorität erhalten. Die DLRG fordert seit langem, dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam einen bundesweiten Bäderbedarfsplan aufstellen und diesen dann abarbeiten.

Weiteres Potenzial zum Verhindern von tödlichen Badeunfällen sieht die DLRG in einer noch intensiveren Aufklärungsarbeit, zum Beispiel durch mehr Informationen über Gefahren an genutzten Gewässerbereichen oder ihm Rahmen von Schulprojekten vor den Sommerferien. Die Kommunen können zudem in Zusammenarbeit mit den Organisationen für Wasserrettung für noch mehr Möglichkeiten des bewachten Badens sorgen. Der Bund könnte neben der Bäderförderung mit nationalen Aufklärungskampagnen einen Beitrag leisten.

Wichtige Verhaltensregeln, Sicherheitstipps, Informationen über mögliche Gefahren sowie zur Selbst- und Fremdrettung im Wasser und eine interaktive Karte mit den DLRG Wachstationen in ganz Deutschland gibt es im Internet unter dlrg.de/badesaison.

Mehr über den World Drowning Prevention Day gibt es auf den Internetseiten der WHO. 

 

Über die DLRG

Die DLRG als private Wasserrettungsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Hierfür klären ihre ehrenamtlich Aktiven über Wassergefahren auf, bringen Menschen das Schwimmen bei und bilden sie im Rettungsschwimmen aus. Zudem wachen fast 49.000 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer jährlich 2,7 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Sie engagieren sich darüber hinaus in der örtlichen Gefahrenabwehr und bilden Einheiten der rund 100 DLRG Wasserrettungszüge für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Die DLRG zählt derzeit über 600.000 Mitglieder. Mehr als 1,3 Millionen Förderinnen und Förderer unterstützen die lebensrettende Arbeit mit Spenden. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Pressekontakt: Martin Holzhause, Leiter DLRG Pressestelle, Telefon: 05723 955 – 442, Mobil: 0162 175 12 04 , E-Mail: presse@dlrg.de

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